Die Funke-Mediengruppe kommt einen Schritt näher an den Kauf von Zeitungen und Zeitschriften der Axel Springer SE für 920 Millionen Euro. Noch hat das Bundeskartellamt zwar dem Geschäft nicht zugestimmt, signalisiert dies aber. „Die beiden Verlagshäuser sind auf unsere Bedenken eingegangen und haben die Zusage, bestimmte Titel an einen unabhängigen Dritten zu verkaufen, an den entscheidenden Stellen nachgebessert“, sagte Kartellamtspräsident Andreas Mundt am Montag. „Eine solche Zusage macht nur dann Sinn, wenn der Erwerber der Titel in der Lage ist, künftig als echter Wettbewerber aufzutreten.
Das Kartellamt hatte im Dezember den Verkauf des „Hamburger Abendblatts“, der „Berliner Morgenpost“ und Frauenmagazinen an Funke genehmigt, aber dies steht für die Fernsehtitel „Hörzu“, „Funk Uhr“, „TV Digital“ und „TV Neu“ noch aus. Auf dem Markt der Programmzeitschriften sah das Kartellamt den Wettbewerb beeinträchtigt, wenn Springer ausscheidet und neben Funke vor allem Bauer („TV 14“) und Burda („TV Spielfilm“) übrig bleiben. Daher plant Funke den Weiterverkauf von acht Programmzeitschriften wie „Funk Uhr“ an den mittelständischen Klambt-Verlag („In“, „Okay“).
Bis Ende April will das Kartellamt letztendlich darüber entscheiden. Fraglich bleiben die angekündigten Gemeinschaftsunternehmen für Anzeigen und Vertrieb von Springer und Funke.
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von Jan Hauser erschienen in Medienwirtschaft ein Blog von FAZ.NET.